„Juristen sind komische Menschen, Anwälte sind komische Juristen, Insolvenzverwalter sind komische Anwälte“
So ist mit komisch³ sicher viel Wahrheit erfaßt.
In mehr als 20 Jahren selbständiger Beschäftigung als Treuhänder und Insolvenzverwalter (früher noch „Konkursverwalter“) hat sich einiges an Erfahrungen und Ansichten angesammelt.
Am Schreiben und Niederschreiben habe ich schon immer Interesse gehabt. Um meinen Beruf ging es dabei allenfalls im Scherz, das Schreiben war Freizeitvergnügen.
Hier versuche ich EDV-Greenhorn nun, beides zusammenzuführen. Auf mangelnde Routine und Kenntnis werden sicher Anfangsfehler zurückzuführen sein; ich werde dran arbeiten und bis dahin möge man mir verzeihen.
Als Wahlpfälzer schon lange der Kölschen Heimat entwöhnt bin ich der hiesigen Lebensart in der Domstadt Speyer sehr verbunden. Die manchmal etwas vorlaute Art der Rheinländer habe ich – so sagen Freunde und Bekannte – aber dennoch bewahrt.
Meine mehr als 50 Lebensjahre haben einiges daran abgeschliffen, „klare Kante“ zeige ich dennoch lieber als angepaßte Beliebigkeit. Zweckorientiert denken hilft und spart Arbeit. Ich frage also nach dem Weg, wenn ich mich verfahren habe!
Über diesen Blog
Aus der Praxis für die Praxis
„Geld hat man zu haben.“
So einfach machen sich das Gesetz und Recht. Wenn es nicht reicht, kommt alles ins Rutschen. Gerne denkt da keiner drüber nach und leider gibt man sich beim Nachdenken auch nicht immer Mühe.
Je schwerer einem die eigene Lage erscheint – als „Otto Normalverbraucher“, als Geschäftsführer, als Arbeitnehmer, als Familie – desto kopfloser irrt man in dem eh konfusen Gebiet der Insolvenz umher. Selbst Profis sind nicht immer sattelfest; schon den Verhau an Vorschriften zu durchschauen, ist anspruchsvoll. Das reicht aber nicht. Es ist also nicht leicht, die vielen tatsächlichen Probleme richtig anzugehen. Je mehr Vorinformation man selber sammelt, desto einfacher ist einem dann im Insolvenzfall oder beim Vermeiden einer Insolvenz zu helfen.
Gläubiger werden manches auch interessant finden. An die wende ich mich aber nicht in erster Linie. Trotzdem hilft Mitlesen beim Verstehen.
Jura ist eine schwer verständliche Wissenschaft. Insolvenz ist innerhalb dieser Wissenschaft nochmal eine eigene Welt. Verfahren sind kompliziert, die Sprache scheint Deutsch zu sein, aber sie funktioniert nach eigenen Regeln.
Beispiel: Die Insolvenzordnung spricht von „natürlichen“ und „juristischen Personen“. Das eine sind Menschen, das andere Firmen. So werde ich sie auch nennen. Wobei das auch schon wieder nicht richtig ist, denn für Juristen ist „Firma“ der Name des Handelsgeschäfts und nicht das Geschäft selber …
Schnell ist man verloren. Dabei hat vieles, das man tut oder läßt, erhebliche Bedeutung – auch dann, wenn man es nicht oder so nicht will. An was alles zu denken ist, erfährt man selten in klaren Worten.
Rechtsblogs gibt es wenige; eher wird zu Mode, Reisen oder Kochen etwas zu finden sein als zu „Krise“ oder gar Insolvenz. Und die sind dann schwer verdauliche Kost nach dem Motto „von Juristen für Juristen“. Genau das will ich hier nicht.
Beispiel: „Anforderungen an die qualifizierte Obliegenheitsverletzung zur Rechtfertigung einer Versagung der Restschuldbefreiung“ liest sich genau so schwer wie es für Nichtprofis zu verstehen ist. Dabei ist die Botschaft ganz klar und einfach: entsteht den Gläubigern kein Schaden oder wird der vom Schuldner ausgeglichen, ist ein Fehlverhalten in der Wohlverhaltensphase egal.
Aus dem schwierigen Sachverhalt, dem unnötig komplizierten Verfahren und der unverständlichen Sprache etwas Verständliches entwickeln – gut. Beispiele unterstützen. Tips helfen. So soll’s sein.
„Aus der Praxis für die Praxis“. So etwas habe ich nämlich noch nicht gefunden.
Ziel ist, auf das hinzuweisen, was gerade nicht rein juristisch ist. Das wäre ja wieder der langweilige „Kommentar zum Insolvenzrecht“. Praktische Erfahrungen aus meiner Tätigkeit als Insolvenzverwalter und Treuhänder statt Paragraphen und Formularen. Nicht alles paßt für alle – das bedeutete eine anwaltliche oder sonstige fachkundige Beratung im Einzelfall.
Zu Entscheidungen und Ereignissen, die in eine Schuldenfalle führen („Wie konnte das passieren?“), Überlegungen vor („vorher planen“) und in einem gerichtlichen Insolvenzverfahren („im Verfahren“) und die Konsequenzen aus solchen Verfahren („und danach?“) beschreibe ich hier Ansichten und Einsichten. Leider zeige ich hier keine „lustigen Bilder“ oder so etwas. Das verbietet sich geradezu: Das Hauptthema ist zu ernst und wirklich passende „Bildchen“ fallen mir nicht ein. Ebenso mache ich (auch wenn das gerne gesehen wird) keine „Listen“ – eine „Betriebsanleitung zum Leben“ gibt es nicht, auch wenn das manche gerne hätten!
Fehlt etwas oder gibt es ein Thema, das allgemein interessieren würde – über „Kontakt“ auch in dieser Hinsicht freue ich mich!